Fangen wir mal hinten an: Montezumas Rache ist ja eigentlich eine Reisekrankheit, in unserem Fall war es eine Krankheit, die irgendwie zu uns gereist war… . Jedenfalls begann am Samstag Morgen der Reigen des Erbrechens bei Abu, Albus und Alma und alle Welpen präsentierten Durchfall. Bis auf Anton, Arvid, Ava und Amba wollte keiner die Welpenmilch mit  Schmelzflocken fressen und insbesondere Abu machte einen ganz maladen Eindruck. Nux vomica half zwar das Erbrechen bei Abu zu stoppen, aber fressen wollte er zwei Stunden später doch nicht, dann legte auch Albus nach und wir nahmen Kontakt zur Tierärztin auf. Wir verabredeten uns für den Nachmittag in der Praxis mit allen Welpen und Nala, und so stand die erste gemeinsame Autofahrt an! Das hatte ich mir recht einfach vorgestellt: Ich setze mich im Wohnmobil in den schmalen Durchgang zwischen Rücksitzbank und Küchenzeile und alle Welpen kommen ganz hinten in den Fußraum vor der Küchenzeile. Aber die Rechnung hatte ich ohne die Welpen gemacht; denn jeder wollte nach vorne über mich und die anderen rüberkrabbeln! Irgendwann gab ich, gut an den Beinen zerkratzt, meine Blockade-Strategie auf und ließ die Welpen auch in den Fußraum vor der Rücksitzbank. Dort lag Nala und hat sehr unterstützend alle Welpen angeknurrt, die weiter nach vorne krabbeln wollten. So hat sie den Flohzirkus gut im Griff gehabt! Beim Tierarzt angekommen, haben zwei Familienmitglieder die Welpen in das Praxiszimmer getragen und einer hat nacheinander die Welpen aus dem Fenster der Schiebetür gereicht, damit niemand durch die geöffnete Schiebetür fallen konnte. Zum Schluss durfte Nala durch die Tür aussteigen und wir versammelten uns so alle im Praxiszimmer:

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Das Gewusel war perfekt und zwischendurch mussten immer wieder dünne Hinterlassenschaften aufgewischt werden. Nun wurden nacheinander alle untersucht. Abhören, Lymphknoten ertasten, Rachen und Mandeln kontrollieren, Fieber messen, Wiegen und schnell war klar, dass ein Magen-Darm-Infekt Einzug gehalten hatte. So bekam auch jeder Welpe eine Spritze mit einem Antibiotikum und eine Spritze gegen Schmerzen und Bauchkrämpfe. Dehydriert war noch keiner, diesbezüglich musste also nichts untermommen werden.

Während die eine beim Spritze-Setzen sehr tapfer war und keine Reaktion zeigte, war der andere mächtig beeindruckt und hat kräftig geschrien. Albus meinte sogar, wieder auf dem Boden angekommen humpeln zu müssen und Anton schrie auf dem Boden noch nach und drehte sich immer wieder in Richtung Popo um und suchte den verursachenden Faktor. Andere wiederum waren nach der Untersuchung völlig gelassen und bewachten die Tür wie die Löwen im alten Rom:

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Gut ausgestattet mit Mitteln gegen Brechreiz, aufbauenden Darmbakterien, Mittel gegen Dehydrierung und ausreichend Antibiotikum  traten wir einen viel entspannteren Heimweg an, bei dem wieder jeder Welpe einzeln durch das Fenster ins Auto gegeben wurde. Alle Welpen haben das Autofahren gut vertragen; diese Übung müssten folglich alle auch in Zukunft beherrschen :).

Am Sonntag begannen wir den Morgen sehr früh mit Welpenmilch. Offensichlich hatten alle großen Hunger, nachdem sie am Samstag Abend die frisch gekochten Möhren mit aufgekochten Haferflocken und Hähnchenfleisch zum größten Teil noch verschmäht hatten. Drei Liter Welpenmilch verschwanden so mit Schmelzflocken angereichert ganz schnell in den Welpenmägen und alle behielten es in sich! Zwei Stunden später gaben wir das selbe noch einmal, das wurde auch gierig zu zwei Dritteln weggeschlabbert. Mittags versuchten wir dann noch einmal unser Glück mit dem Menue vom Vorabend, aber wieder fanden das einige nicht schmackhaft! Heute Abend gab es dann gekochte Möhren mit Reis und Hähnchenbrustfilet und das war der Renner. Angereichert mit Darmbakterien-Kulturen und Dehydrierungs-Paste ging das Essen weg wie warme Semmeln und alle haben gut gefressen. Nun warten wir auf die Wirkung der Möhren und damit auf das Ende des Durchfalls!

Heute waren alle wieder viel aktiver und tummelten sich wieder gut im Welpengarten, bestens kontrolliert von Mama Nala:

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Gestern und heute bekamen auch Abu und Anton das erste Mal Besuch von ihren zukünftigen Familien und präsentierten sich trotz der eingeschränkten Fitness prima. Auch sie haben eine tolle Zukunft bei sehr netten Menschen vor sich.

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Damit sind alle Welpen unseres A-Wurfs vermittelt und wenn mit Bewältigung des Infektes, Impfen, Chippen und Wurfabnahme alles klar geht, können die Welpen am letzten Wochenende im August in ihre neuen Familien aufgenommen werden!